Der erste Doppelspieltag der Saison 2022/2023 ist Geschichte und mit dem Resultat kann der MFBC durchaus zufrieden in die Länderspielpause gehen. Durch einen, am Ende, souveränen 13:6 Erfolg gegen Schenefeld und einen 5:4 Sieg nach Verlängerung in Bonn konnte man fünf der sechs möglichen Punkte aus dem Wochenende mitnehmen und bleibt damit eine von zwei ungeschlagenen Mannschaften der noch jungen Saison.
Am Samstag hatte man es mit einer etwas ersatzgeschwächten Truppe aus Schenefeld zu tun. Diese machten jedoch ziemlich schnell klar, dass sie sich nicht kampflos aufgeben würden und bereiteten den Leipzigern über die ersten knapp 25 Minuten immer wieder Probleme. Zwar ging der MFBC im ersten Drittel zunächst durch Juho Venäläinen in Führung, kassierte aber postwendend den Ausgleichstreffer. Auch zwei weitere MFBC Tore durch Bothe und Hoppe steckten die Gäste erstaunlich locker weg und glichen noch vor der ersten Pause zum 3:3 aus.
Der Matchplan für das Spiel an sich war der richtige, doch stand man sich durch Abspielfehler im Aufbau und einige Fehlkommunikationen auf dem Feld dann zu Beginn der Partie auf Leipziger Seite häufig selbst im Weg.
Besserung bot das zweite Drittel zunächst nur bedingt, Bothe brachte den MFBC wieder in Führung doch ein weiterer langer Ball der Schenefelder fand, wie so oft in diesem Spiel, einen dankbaren Abnehmer vor Torhüter Lubentsov und erneut war der Ausgleich wieder geschafft. Das Gegentor nahmen die Gastgeber dann aber als Weckruf wahr und trafen durch Teßmann, Bothe und Trützschler noch drei Mal vor dem letzten Drittel.
Wer jedoch dachte, dass dies bereits die Entscheidung sein würde sah sich getäuscht, Schenefeld kam direkt nach der Pause erneut zum Anschluss und verkürzte auf 5:7. Einen gelungenen Angriff schloss Iven Teßmann dann nach einem traumhaften Querpass von Marco Gühlke zum 8:5 ab, die Entscheidung? Nein, denn nur 15 Sekunden später lag der Ball wieder im Tor der Leipziger.
Die Schlussphase gehörte dann jedoch komplett dem MFBC, Moritz Götze traf zunächst zum 9:6, Svenson Hoppe erhöhte nur 13 Sekunden später gar auf 10:6. In einem über weite Strecken harten, aber fairen Spiel gab es dann zum Ende doch noch zwei Zeitstrafen gegen die Gäste, die der MFBC durch Bothe und Kühnel zu nutzen wusste. Den Schlusspunkt setzte dann Arian Trützschler drei Sekunden vor der Schlusssirene.
Für eine lange Analyse des Spiels war jedoch keine Zeit, musste man doch keine 24 Stunden später bereits in Bonn auf der Platte stehen. Auch in Bonn tat man sich gerade im ersten Drittel noch sehr schwer. Iven Teßmann brachte den MFBC mit 1:0 in Führung, doch Bonn drehte die Partie durch einen schnellen Doppelschlag. Zwar glich der MFBC noch ein Mal vor der Pause durch Max Patzold aus, Bonn hatte aber das letzte Wort und ging mit einer 3:2 Führung in die Pause.
Die Gastgeber verteidigten sehr tief und kompakt, sodass es nicht einfach war klare Torchancen zu kreieren, doch ein Mal überwanden die Gäste den Torhüter der Dragons im Mittelabschnitt dann doch, Atte Väisänen erzielte seinen ersten Bundesligatreffer und stellte mit seinem Treffer zum 3:3 auch den Pausenstand her. Nach einer Zeitstrafe für die Gäste bediente Hoppe den freien Väisänen und dieser war nun auf den Geschmack gekommen und schob zur Führung für den MFBC ein. Diese konnte man aber nicht halten, ein unglücklicher Abpraller fand in der Mitte einen Spieler der Bonner, der den Ball zum Ausgleich in die Maschen schob. Zwar hatten die Bonner in der Schlussphase sicherlich auch noch die ein oder andere Gelegenheit, das Spiel machte jedoch klar der MFBC. Am Ende fehlte es aber einfach ein bisschen and Geduld und Glück und so ging es in die erste Verlängerung der neuen Saison. Diese dauerte aber nur drei Minuten, solange dauerte es bis Väisänen im Slot Iven Teßmann fand, der den Siegtreffer erzielte.
Man of the match: Radim Kühnel
Der Neuzugang macht bereits in den ersten beiden Spiel deutlich, was für ein Gewinn er für die Mannschaft ist. Nicht nur seine drei Treffer, sondern auch die hohe Lauf- und Kampfbereitschaft zeichnen seinen Spielstil aus.
Ausblick
Die Bundesliga geht in eine kleine Länderspielpause, Zeit also um die Erkenntnisse der beiden Spiele in vollem Umfang auswerten zu können. Es läuft zwar schon vieles rund, einige Bereiche des Spiels zeigen aber noch erhebliches Steigerungspotenzial.
Der MFBC bleibt weiterhin ungeschlagen, muss die Tabellenführung aber durch den Overtimesieg an den deutschen Meister aus Holzbüttgen abtreten, zu diesem Zeitpunkt der Saison natürlich absolut verschmerzbar.
Nach den Länderspielen steht dann direkt der nächste Doppelspieltag an, dort werden zwei der Überraschungsteams der bisherigen Saison die Gegner sein, die Berlin Rockets und die Unihockey Igels aus Dresden.
MFBC Leipzig
Paul Kretzschmar, Perry Saß, Svenson Hoppe, Matthias Böthgen, Marco Gühlke, Max Patzold, Radim Kühnel, Juho Venäläinen, Arian Trützschler, Felix Linke, Jannis Michaelis (T), Mark-Oliver Bothe (K), Tom Blochwitz, Timon Kern, Luca Kunkel, Pavel Lubentsov (T), Moritz Götze, Iven Teßmann, Atte Väisänen, Erik Schuschwary
Highlights
Bericht: Mark-Oliver Bothe
Bilder: André Mühle