Bericht Czech Open Projekt MFBC

03.10.2024

Im Zuge des Erasmus+Sport Projektes erhielten 10 Spielerinnen der MFBC Damen- und Herrenteams die Möglichkeit, mit finanzieller Unterstützung zu den diesjährigen Czech Open zu reisen. Die Beobachtung eines europäischen Sportevents stand dabei im Vordergrund. Es sollte geprüft werden, was benötigt wird, um ein solches Großevent auch in Deutschland durchführen zu können. Dafür machten sich am 02.08.2024 Alexandra Kürth, Amelie Kürschner, Emma Schröferl, Hannah Götze, Jesaja Hummel, Lydia Curth, Nathalie Berger, Pauline Könze, Wiebke Richter und Svenson Hoppe auf den Weg nach Tschechien.

Green Travel war ebenfalls ein gesetztes Ziel der Reisegruppe, so ging es am späten Nachmittag vom Leipziger Hauptbahnhof in die tschechische Hauptstadt. Bereits im Vorfeld wurde ein genauer Plan mit zahlreichen Aktivitäten vor Ort entworfen. Es sollten Meetings mit Organisatoren, freiwilligen Helfern, Schiedsrichtern, Teilnehmern, aber auch Touristen stattfinden. Ebenso beschäftigten sich zwei Personen mit der Mobilität vor Ort, denn auch in Prag reisten wir mit der äußerst zuverlässigen Straßenbahn. Ab und an gingen wir auch gern zu Fuß, angeführt von unseren beiden Reiseleiterinnen Nathalie Berger und Wiebke Richter, die uns stets ans Ziel brachten.

Bereits vor dem Beginn des eigentlichen sportlichen Events gab es eine Menge zu erledigen. Am 04.08.2024 trafen wir uns mit Vojta Pulda, dem „Head of Organization“. Er veranstaltet seit unzähligen Jahren das größte Floorball-Event in Europa, welches wenige Tage später in seine 32. Auflage gehen sollte. Abgesehen von wertvollen Informationen über die Struktur und den Aufbau sowie die notwendigen Ressourcen und teilnehmenden Teams durften wir auch echte Sammlerstücke der letzten Jahre begutachten, wofür er uns sogar hinter die Kulissen in seine persönliche Lagerbox blicken ließ.
Er gab uns Tipps und Ratschläge an die Hand, wohlwissend, dass die Organisation eines solchen Events Zeit und viele Nerven, vor allem aber Know-how erfordert. Beeindruckt von einem sehr witzigen und zugleich überaus freundlichen Gespräch verließen wir die, etwas außerhalb der Innenstadt gelegene, Lagerbox voller Tatendrang. Ausgehend von diesem Gespräch überarbeiteten wir unseren Plan für die nächsten Tage. Dieser sah auch vor, dass wir uns in die Prager Innenstadt mit all ihren Vorzügen begaben. Abgesehen von der Besichtigung des Prager Schlosses, einer Bootstour auf der Moldau sowie dem gemeinsamen Trdelnik-Essen bot Prag uns jede Menge mehr zu erleben.

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Während einige Gruppenmitglieder Touristen zur Stadt und dem Turnier befragten, beobachteten andere bereits die Registrierung der Teams. Jedes der 158 teilnehmenden Teams aus 16 Ländern muss sich vor dem Turnierstart vor Ort anmelden. Dort werden wichtige Turnierinformationen, die besten Attraktionen der Stadt sowie Gutscheine für die umliegenden Restaurants verteilt. Wir durften hautnah dabei sein und sogar bei der Organisation vor Ort mitwirken. Ziemlich gestresst und überwältigt von dieser Anzahl an Teams sollte es am Abend zum offiziellen Schiedsrichtermeeting gehen. Teilnehmende aus verschiedensten Teilen Europas fanden sich in einem Raum ein, um die wichtigsten Details für die Spielleitungen durchzusprechen. Geleitet wurde das Meeting von dem „Head of Referees“ Jan Jirovsky, der für das Wohl der Schiedsrichter verantwortlich war und sie für das kommende Großevent instruierte.

Lange Zeit zum Verschnaufen blieb der Reisegruppe nicht, denn am nächsten Tag begann das Turnier, und die Vielzahl an Teilnehmern aus ganz Europa wurde sichtbar. So trafen wir ein Team aus den Niederlanden, bevor wir Bekanntschaft mit einem norwegischen Team aus Oslo machen durften. Um zu verstehen, wie sich ein solches Turnier von außen anfühlt, reisten wir knapp eine Woche eher an. Jetzt wollten wir das Turnier hautnah miterleben, und das ging am besten mit einer aktiven Teilnahme als Team. Und so starteten wir am Donnerstag und Freitag in die Gruppenphase mit drei Spielen, in der wir ungeschlagen als Gruppenzweiter in die Playoffs gingen. Dort trafen wir auf die Powerbirds, ein finnisches Team, das wir mit 5:0 schlagen konnten, bevor im Achtelfinale ein tschechisches Team, bestehend aus ehemaligen Nationalspielerinnen, unsere Zeit auf dem Feld beendete. Das Turnier war für uns allerdings alles andere als beendet. Wir führten Gespräche mit Volunteers und erfuhren auch hier nützliche Informationen. Vor allem interessierte uns, warum sie freiwillig den Ablauf unterstützten. Schnell wurde klar, dass sie sich aus genau dem gleichen Grund vor Ort engagierten: Sie wollten ein Teil des größten Floorball-Events in Europa sein. Auch sie genossen die Vielfalt und die unterschiedlichen Teams in vollen Zügen. Diese Vielfalt zeigte sich auch Samstagabend auf der fast schon obligatorischen Playersparty im Club Lavka, direkt an der Moldau. Eine Party, auf der alle Spielerinnen, Schiedsrichterinnen, Trainerinnen und Organisatorinnen zusammenkommen und gemeinsam feiern. Nach dem einen oder anderen Drink, witzigen Gesprächen und dem Treffen der Topstars der Floorball-Szene bereiteten wir uns auf den letzten Tag vor.

Am Sonntag, dem Finaltag, nahmen wir die Rolle eines neutralen Besuchers ein und schauten die Finalspiele der einzelnen Kategorien. Dabei konzentrierten wir uns auf das Rahmenprogramm und die Organisation der jeweiligen Spiele sowie auf die von Vojta zu Beginn unserer Reise versprochene „Show“, die das Event bei solchen Spielen mit sich bringt. Ein Hallen-DJ, eine Einlaufshow mit Lichteffekten und eine großartige Siegerehrung gehörten dabei zum Programm jedes Spiels. Nach dem letzten Spiel der Herrenkategorie führte es uns zum Prager Hauptbahnhof. Wir traten die Rückreise an und kamen letztendlich erschöpft, aber sehr stolz und voller Tatendrang gegen 22 Uhr in Leipzig an.

Auch wenn wir bereits vereinzelt in den Jahren zuvor an den Czech Open teilnahmen, wird uns diese Reise als eine Zeit in Erinnerung bleiben, die wir so schnell nicht vergessen werden. Wir möchten uns in aller Form bei Erasmus+Sport bedanken, durch dessen Unterstützung diese Reise überhaupt erst ermöglicht wurde. Ebenso gilt unser Dank Dorit Istel für die hilfreichen Tipps bei der Organisation und dem Vorstand des Vereins, der uns das nötige Vertrauen schenkte.

Ich selbst möchte bei allen Teilnehmerinnen „Danke“ sagen. Eine großartige Reise ging viel zu schnell vorbei. Dennoch hat sie uns gemeinsam eines gezeigt: Gemeinsam kann man viel mehr schaffen, als man allein träumen kann.

Bericht: Svenson Hoppe

Bilder: Privat

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