Das Floorballmag hat es vor Beginn dieser Saison bereits vorausgesagt, die Dümptener Füchse sind die Favoriten dieser Saison und Hamburg der Geheimfavorit. Am letzten Wochenende kamen die Füchsinnen zu zwei Spielen in den Osten, um aus Vorhersage schon ein stückweit Wahrheit zu machen. Dabei kamen die Wikingerinnen mit einer 2:4 Niederlage noch ganz gut davon. Am Sonntag musste sich der deutsche Meister aus Weißenfels Dümpten mit 2:11 geschlagen geben. Dümpten wollte zeigen, dass in dieser Saison der Titel nur über sie geht. Und sie haben es den beiden Dauerfinalisten auch gezeigt. Die MFBC-Damen brauchten nach der Niederlage gegen Weißenfels die drei  Punkte.

Aber wie es so ist, die Ausgangssituation vor dem Match hatte sich sehr verschlechtert, da sich Nationalspielerin Nathalie Berger im Weißenfelsspiels eine schwere Knieverletzung zugezogen hat. Damit fällt Berger für eine ungewisse Zeit aus. Natalie Berger ist auf diesem Weg gute Besserung zu wünschen, mit der Hoffnung, sie bald wieder auf dem Parkett begrüßen zu dürfen. Allerdings führt der verletzungsbedingte Ausfall von Berger zu einer weiteren Schwächung des jungen Heimteams,  da mit Anne-Marie Mietz bereits ein Tore-Garant eine schöpferische Pause einlegt. Waren doch die Erwartungen an die etablierten Spielerinnen groß, die Mannschaft durch die Saison zu führen. Nun kann Berger vorerst nur vom Spielfeldrand Einfluss ausüben. Im Spiel gegen Dümpten zeigte es sich schnell, mit welch breiter Brust die Gäste auftraten. Man kann einschätzen, dass die Wikingerinnen die ersten beiden Drittel keine Lösungen für das Auftreten der Gäste zu bieten hatten. Viel zu passiv trat man auf, es wurde wenig in der Defensive gesteuert, um den Ball auf eine für sich geeignete Seite zu bekommen und man stand von den Gegenspielerinnen zu weit weg. Aber gefühlt konnte man das Spiel bestimmen, da es auch viele Phasen des eigenen Ballbesitzes gab. Als das erste Gegentor aus einer Überzahlsituation hingenommen werden musste, macht es auch nicht einfacher. Ein verspielter Ball im Aufbau, ein Konter der Dümptener Nationalspielerin Lena Best und der Rückstand war perfekt. Die beiden nächsten Treffer resultierten aus einer kollektiven Unachtsamkeit. Wenn der Ball in den Rücken der Abwehr gespielt wird und nur ballorientiert gedacht wird, ist es für die gegnerische Stürmerin leicht, den Ball der sonst gut haltenden Torfrau Justine Werner einzunetzen. Dass es die MFBC-Damen besser können, konnte dann im Schlussdrittel bestaunt werden. Dem ging sicherlich eine aufrüttelnde Kabinenansprache voraus. Jetzt wurde aggressiver aufgetreten und Druck auf die gegnerischen Verteidigerinnen gemacht, die dann auch ins Schwimmen gerieten. Hier zeigt es sich, dass auch Dümpten mit einer aggressiven und offensiven Spielweise Schwierigkeiten hat .  Folgerichtig konnte durch Tore von Kapitänin Charlotte Rüssel und Hannah Götze (9./11.) der Anschluss hergestellt werden. Aber eine Folge des offensiven Spieles kann dann sein, dass auch immer Fehler auftreten können, so dass das Heimteam in der 15. Minute nochmals ausgekontert wurde. Auch wenn Dümpten das eine oder andere Tor noch hätte schießen können, hatten auch die Wikingerinnen ihre Einschuss-Möglichkeiten.

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Fotos: (C) André Mühle

Diesmal musste man nicht mit null Toren den kurzen Heimweg antreten, sondern konnte selbst erfolgreich sein. Man merkte es der Mannschaft auch an, dass sie doch nach dem letzten Salto-Nullo gegen Weißenfels unter Druck standen. Letztendlich hat man mehr vom Spiel gehabt, auch wenn die Kritikpunkte einer eher passiven Spielweise und eines zu weit Wegstehens bei Ballbesitz der Gäste zu rügen ist. Hinzu kommt, dass der Ball zu lange gehalten wurde, wodurch es zu einem Verschleppen des Spieles kam. Das hatte sich gerade in den vier Überzahlsituationen deutlich gezeigt, wo es nicht gelang, entscheidend Druck auf den gegnerischen Goalie auszuüben und erfolgversprechende Abschlüsse zu kreieren. Hier ist noch viel Luft nach oben, da gerade in den letzten Jahren im Überzahlspiel einige Tore erzielt werden konnten. Die Wikingerinnen haben jetzt zwei Spiele verloren, die aber auch gezeigt haben, dass man noch zu den Playoff-Kandidaten gehört. Man muss jetzt auch mal gegen die Großen Punkte einfahren. Der nächste Gegner sind die Piranhhas aus Hamburg, der Geheimfavorit aus dem Norden. Ist dieses Spiel gespielt, kann man schon handfester sagen, wie sich die Saison tatsächlich entwickeln wird. Auch wenn dann bis zum Jahresende aufgrund der pandemiebedingt nachzuholenden Weltmeisterschaften bei den Damen und Herren nur noch Pokalspiele für die Damen anstehen, gibt es ausreichend Zeit, um taktisch und individuell einen Schritt nach vorn zu machen. Das Ende der Dinos ist noch nicht gekommen.

Highlights

Kader

MFBC Leipzig/Grimma:

JJasmin Maudrich, Alexandra Kürth (0/1/2), Kim Käseberg, Annina Missikewitsch, Hannah Götze (1/0/0), Virginia Kunkel (0/1/0), [C] Charlotte Rüssel (1/0/0), Tiffany Küttner, Lucy Sandner, Lisa Raunest, Sarah Hecht, Luisa Heuschkel, Yvonne Rädler, Lydia-Sophie Curth, Lisabeth Klaus, Wiebke Richter, Elena Böttrich, Eileen Winter, [T] Alexandra Nickel, [T] Justine Werner

Nächster Termin in der 1. FBL Damen

30.10.2021  15.30 Uhr in Hamburg

ETV Hamburg – MFBC Leipzig/ Grimma

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