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Ein hart umkämpftes 8:6 stand am Ende auf der Anzeigetafel. Ein schlussendlich verdienter Sieg, der Hoffnung für die kommenden Aufgaben macht.
Das Ziel der Leipziger war klar. 3 Punkte sollten aus dem Harz mit in die Messestadt wandern, hatte man sich doch in der Trainingswoche zuvor auf die enorme Wichtigkeit der folgenden Spiele besonnen. Ein anderes Gesicht wollte man zeigen, motivierend auftreten und mitreißenden Floorball für die 20 mitgereisten Auswärtsfans bieten.
Gebeutelt von einigen Ausfällen war klar, dass jeder Spieler für die anderen einstehen musste und so startete Leipzig perfekt als Saß auf Vorlage von Blochwitz mit dem ersten Einsatz auf 1:0 stellte. Den Wernigeröder Ausgleich egalisierte Bothe nur 10 Sekunden später. Man merkte, dass das von Marc Stranzky gecoachte Team, eine Reaktion zeigen wollte. Der MFBC ließ den Ball geschickt in den eigenen Reihen laufen und erspielte sich Torchance um Torchance. Wernigerode setzte man immer wieder unter Druck, sodass Trützschler im neu aufgestellten Powerplay auf 3:1 erhöhen konnte. Obwohl man auch im Weiteren den Gastgeber dominierte, schlichen sich zum Ende des Drittels immer mehr Fehler im eigenen Spiel ein. Leipzig schon in der Pause, Wernigeröder Doppelschlag, Zack! – 3:3. Schmerzhaft, wie die Leipziger zurück auf den Boden der Tatsachen geholt wurden, doch eine Führung souverän in die erste Pause zu bringen, zählte auch in der Vergangenheit nicht zu den Stärken des Teams.
Im zweiten Drittel entwickelte sich ein Spiel, dass jederzeit in beide Richtungen hätte kippen können. Chancen auf beiden Seiten, einige kleine Nicklichkeiten, die von den beiden finnischen Schiedsrichterinnen, welche im Zuge eines Austauschprogrammes der IFF die Partie leiteten, direkt im Keim erstickt wurden und ein nicht fehlerfreies Spiel, ließen die Zuschauer weiter im Unklaren, wer dieses Spiel siegreich beenden würde. Denn auch nach der ersten Gästeführung in der 22. Minute, spielten selbige nicht weiter auf das Leipziger Tor, sondern begingen den gleichen Fehler, die die Messestädter zuvor machten. Wenig Offensivaktionen und eine passivere Verteidigung, gaben dem Team, um Kapitän Bothe, immer mehr Spielanteile und weitere Torchancen, die erneut der stark aufgelegte Saß und Vavro zur erneuten Führung nutzen konnten.
Wernigerode startete fulminant in den Schlussabschnitt. Es war dem Ex – Devil Jannis Michaelis zu verdanken, dass Leipzig zu diesem Zeitpunkt noch in Führung lag. Ein zu hoher Stock, der B. Hoppe im Gesicht traf, war dann der vermutliche Wendepunkt im Spiel. Vavro stand in der fünfminütigen Überzahl zwei Mal goldrichtig, bevor Bothe mit seinem zweiten Treffer die vier Tore Führung für Leipzig besiegelte. Alle drei Tore legte Trützschler auf, der zudem noch ein eigenes Tor beisteuerte und die Leipziger Torgefährlichkeit, die man in den vergangenen Spielen vermissen ließ, zurück aufs Parkett brachte. Leipzig obenauf, verteidigte leidenschaftlich, motivierte sich, so wirkte es, mit jeder Minute mehr und verhinderte eine Wernigerode Chance nach der anderen gemeinsam. Eigene Chancen das Spiel endgültig zu entscheiden, ließ man allerdings liegen. So durften die Gastgeber mit dem 5:8 noch einmal auf ein kleines Wunder hoffen. Doch selbst das 6:8 zwei Minuten vor Schluss, ließ die Leipziger kalt, die das Ergebnis über die Zeit retten konnten und verdient 3 Punkte auf der eigenen Habenseite addieren können.
In Anbetracht der personalen Situation, ein sehr ordentliches Spiel, das von einem starken Teamgeist geprägt war, einem Teamgeist, der für die Rückrunde unumgänglich sein wird, wenn man im Kampf um die vorderen Playoffplätze eine entscheidende Rolle spielen will.
Vielen Dank an alle mitgereisten Fans!
Man of the Match auf Seiten der Leipziger war ganz klar Perry Saß. Mit 2 Toren und einer starken Leistung in der dritten Angriffsreihe sorgte er nicht nur für die Führung und das zwischenzeitliche 4:4, sondern erspielte sich zusammen mit Böthgen und Blochwitz immer wieder gefährliche Chancen.
Ausblick
Das erste Auswärtsspiel im Jahr 2022 konnte also erfolgreich bestritten werden. Durch die Punktverluste von Chemnitz ist man in der Tabelle mit 2 Punkten vorbeigezogen und belegt nach der nun abgeschlossenen Hinrunde den dritten Platz. Allerdings ist es noch ein weiter Weg bis zu den Playoffs. Am kommenden Wochenende gastiert man nun zum Rückrundenauftakt bei den Dragons aus Bonn, wo man an die gezeigten Ansätze aus Wernigerode bestätigen will.
Titelbild:
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