Nachdem der MFBC seine ersten beiden Spiele deutlich gewinnen konnte, stand am letzten Spieltag ein wichtiger Doppelspieltag an. Zunächst empfing man am Samstag die Geheimfavoriten aus Chemnitz, bevor man nur 27 Stunden später die bislang noch sieglosen Red Hocks aus Kaufering in Leipzig begrüßen konnte.
Trotz des verhältnismäßig frühen Anstoßzeit, 13 Uhr, fanden etwa 100 Zuschauer den Weg in die Brüderhalle um das Team bei seinem ersten Heimauftritt der Saison zu unterstützen.
Das erste Drittel gestaltete sich dann aber eher zerfahren auf Seiten der Leipziger. Es gelang nicht viel und so übernahm Chemnitz das Kommando und konnte im Laufe eines Überzahlspiels das erste Tor der Partie erzielen.
Doch wenn man dachte, dass der Gegentreffer eine Art Wecker darstellen würde sah man sich zunächst getäuscht. Es waren weiterhin die Floor Fighters, die sich gute Abschlussgelegenheiten herausspielten und immer wieder im glänzend aufgelegten Pavel Lubentsov ihren Meister fanden.
Der Leipziger Goalie rettete sein Team mit einem 0:1 in die erste Pause. Es war das erste Drittel der noch jungen Saison, das der MFBC nicht für sich entscheiden konnte, dies galt es nun zu ändern.
Nach einigen taktischen Anpassungen gelang es dem Team aus der Messestadt direkt zu Beginn des zweiten Abschnittes die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen und so war es Samuli Granlund, der nach einem schnell ausgeführten Freischlag den Ball unhaltbar in den Knick des Gehäuses schickte.
Das Spiel wurde in der Folge härter und war von Nicklichkeiten auf beiden Seiten geprägt, die jedoch ohne Folgen für die betroffenen Spieler bleiben sollten. Dies galt aber nicht für einen Stockschlag des Chemnitzers Felix Irrgang, das Chemnitzer Urgestein musste auf die Bank und es dauerte gerade einmal 26 Sekunden, ehe Erik Schuschwary mit einem platzierten Schuss die erste Leipziger Führung des Tages besorgte.
Im weiteren Verlauf des Drittels taten sich beide Teams schwer damit klare Torchancen aus dem Spiel heraus zu kreieren, also musste es erneut ein ruhender Ball sein. Eine einstudierte Variante verwandelte Stanislav Kanta am langen Pfosten sicher zum 3:1.
Der Treffer hätte sicherlich eine beruhigender Wirkung gehabt, wenn Chemnitz nicht bereits 40 Sekunden danach den alten Abstand wieder hergestellt hätte. Gustav Peters drückte einen Abpraller über die Linie und sorgte damit für den 3:2 Pausenstand.
Es war klar, dass das nächste Tor wohl das wichtigste im gesamten Spiel werden würde. Chancen gab es auf den beiden Seiten, doch es sollte der amtierende Meister sein, der den Bann brechen sollte. Schuschwary brach auf der linken Seite durch und traf in die lange Ecke zu seinem zweiten Treffer des Spiels. Chemnitz warf nun alles nach vorne, doch die Defensive der Leipziger hielt dem Druck stand und so traf Michael Kunert kurz vor Schluss aus der eigenen Hälfte in das leere Chemnitzer Tor und sorgte für die endgültige Entscheidung. Einen Wechsel später erhöhte Arian Trützschler sogar noch auf 6:2, den Endstand.
Chemnitz zählt nicht ohne Grund zu den stärkeren Teams der diesjährigen Liga und hat dem MFBC einiges abverlangt, über das gesamte Spiel gesehen geht der Sieg des MFBC jedoch vollkommen in Ordnung und so war man bereit für das zweite Spiel gegen Kaufering.
Neuer Tag, neue Halle, alte Probleme. Dieser Satz beschreibt den Beginn der Partie gegen die Gäste aus Bayern wohl am besten. Kaufering stand tief in der eigenen Hälfte und lauerte auf Konterchancen, der MFBC tat ihnen den Gefallen und verlor reihenweise Bälle im Aufbau. Dies führte dazu, dass es nach 9 gespielten Minuten 3:1 für die Gäste aus Bayern stand, Bothe hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt. Arian Trützschler verkürzte gegen Ende des ersten Abschnittes noch auf 2:3, aber erneut ging man mit einem Rückstand in die erste Pause.
Genau wie bereits am Vortag konnte man nach erst nach 20 Minuten die Kontrolle über das Spiel für sich gewinnen. Da fragt man sich, warum es in den ersten 20 Minuten nicht gelingen wollte.
Trützschler hatte an diesem Tag offensichtlich das optimale Frühstück, erst erzielte er den 3:3 Ausgleich und ließ, nachdem Kaufering wieder in Führung gegangen war, auch noch das 4:4 folgen.
Nach 10 Minuten sollte auch Bothe sein zweiter Treffer gelingen, gleichzeitig markierte dieser Treffer die erste Leipziger Führung des Tages, man sollte sie nicht wieder hergeben.
Zahlreiche Chancen blieben zwar ungenutzt, kurz vor Ende des zweiten Drittels musste der stark aufgelegte Goalie der Bayern aber noch einmal hinter sich greifen, nachdem Kanta am langen Pfosten Svenson Hoppe sah, der nur noch einschieben musste.
6:4 hieß es also nach 40 Minuten, wirklich zufrieden war man damit nicht und man wollte die Führung weiter ausbauen.
Hilfreich war ein schneller Doppelpack von Mark-Oliver Bothe nach 3 Minuten im letzten Abschnitt, beide Treffer wunderbar von Samuli Granlund vorbereitet. Jetzt ging es hin und her, Kaufering verkürzte auf 5:8, Trützschler erhöhte postwendend auf 9:5.
Schuschwary traf zum 10:5, Kaufering verkürzte umgehend auf 6:10, nachdem der Kauferinger Goalie seinen Spieler mit einem langen Auswurf bediente.
U19 Nationalspieler Moritz Neustadt setzte dann endgültig den Deckel auf die Partie, geduldig umkurvte er nach einem Kauferinger Ballverlust den Torhüter und schob zum 11:6 ein. Das kurioseste Tor erzielten jedoch die Gäste, MFBC-Goalie Rosenthal wollte das Spiel schnell machen und warf den Ball gegen den Schläger eines gegnerischen Spielers, der den Ball „no look“ Volley in den verwaisten Kasten schoss, sieht man so auch nicht alle Tage.
30 Sekunden vor dem Ende setzte Samuli Granlund dann den Schlusspunkt auf eine weitestgehend fahrige und hektische Partie.
Im Endeffekt zählen aber nur die 3, bzw. 6, gewonnenen Punkte, wodurch man sich wieder an die Spitze der Tabelle setzten konnte. Punktgleich mit dem UHC Weißenfels und der DJK Holzbüttgen, allerdings mit dem besten Torverhältnis der Liga. Ein gelungener Saisonstart, den man auch kommendes Wochenende bei den Berlin Rockets bestätigen will.
(fl)