Der Kampf um den letzten Playoff-Platz wurde am letzten Sonntag entschieden. Die Dragons aus Bonn oder der MFBC waren die Kandidaten, mit der besseren Ausgangslage für den MFBC. Bonn hatte seine Spiele gespielt und lag einen Punkt vor dem MFBC. Also musste ein Sieg her, sei es auch erst in der Overtime, da die Dragons mit dem besseren Torverhältnis in der Tabelle standen. Und bei dem hin und her, bei dem hui oder pfui der Wikingerinnen in dieser Spielzeit konnte man sich nicht sicher sein, wie dieses letzte Punktspiel in der Vorrunde ausgehen wird. Es ist nur ein paar Wochen her, da unterlagen die Mädels um Chefcoach Erik Schuschwary im Harz 2:7. Eine eher uninspirierte Leistung. Am Sonntag traf eine dezimierte Mannschaft aus Wernigerode in Leipzig ein. Mit einer Torfrau und neun Feldspielerinnen sollte dem Dauerfinalisten der letzten Jahre Paroli geboten werden. Die Red Devils sind personell geschwächt aus der Corona-Pause gekommen. Trotz allem hat man gute Leistungen und auch Siege eingefahren. Einer davon gegen die MFBC-Damen.
Das Spiel begann wie es zu erwarten war. Ein motivierter Gast mit n och voller Kraft wollte ein Zeichen setzen. Der MFBC kam schwer in die Gänge und konnte sich bei Torfrau Justine Werner bedanken, dass man nicht schnell in einen Rückstand geriet. Als Alexandra Kürth in der 4. Minute den ersten Nadelstich setzte und zum 1:0 einschoss, waren die 105 Zuschauer bester Dinge, dass alles gut wird. Die Red Devils hielten dagegen und kamen zu ihren Abschlüssen. Ein Abnutzungskampf, mit einigen Holpern, Ballverlusten und Unkonzentriertheiten auf Seiten der Hausherrinnen hielten diese den Gast im Rennen. Als Anne-Marie Mietz auf den zweiten Treffer nachlegte (12.), ging es dann doch in die richtige Richtung. Die Uhr lief von 14:09 bis 16:46 und es kamen weitere drei Treffer hinzu. Den Schlusspunkt im ersten Drittel setzte dann erneut Kürth.
Nach dem ersten Durchgang war die Frage entscheiden, wer denn nun gegen den diesjährigen Klassenprimus Dümpten in die Playoff geht. Die beiden weiteren Drittel sind schnell erzählt, da es immer eine gewisse Zeit brauchte, um die Devils in die Schranken zu weisen. Diese kamen mit frischem Elan aus der Kabine, zeigten großen Kampfgeist, um am Ende sich der quantitativen und auch qualitativen Macht des MFBC zu beugen. Am Ende ein sehr deutlicher Erfolg. Es hätten auch viel mehr Tore für das Heimteam sein können, ja müssen. Mietz zeigte ihre Klasse mit 4 Toren und zwei Vorlagen. Gerade die dritte Linie um Mietz und Lisabeth Klaus zeigte sich sehr inspiriert. Alleine Klaus hatten trotz eines Treffers und drei Vorlagen noch mehr Möglichkeiten, um einen besseren Schnitt zu machen. Ihrem ehemaligen Coach versprach sie, am kommenden Samstag gegen Dümpten diese Chancen auch zu nutzen. Man wird sehen und hofft es, denn es wird gegen die Füchse aus Dümpten darauf ankommen, dass man sich nicht nur Chancen erarbeitet, sondern diese auch nutzt. Im Spiel gegen Wernigerode konnte man teilweise einen sehr schönen Angriffswirbel und viel Direktspiel sehen. Aber phasenweise verfiel man wieder in den alten Modus, mit unnötigen Ballverlusten, blindes Passspiel ohne die Mitspielerin zu sehen. Das gilt es abzustellen und den Füchsinnen wenige Möglichkeiten zu bieten, sich solche Bälle zu angeln, um dann ihre Konter zu fahren.
Das Saisonziel haben die MFBC-Damen erreicht. Mann wollte neben den Einzug in die Pokalendrunde auch in die Playoffs. Dieses zweite Ziel schien lange weit weg, aber nun ist es erreicht. Das Momentum liegt auf Seiten des MFBC. Kann dieses Erfolgserlebnis vom Sonntag mit in das erste Spiel der Playoffs genommen werden? Und ein wichtiger Aspekt sollte dabei nicht vergessen werden. Beim letzten Treffen in Mühlheim vor zwei Monaten konnte der MFBC den kommenden Gästen ihre einzige Niederlage in der Vorrunde beibringen. Also da geht was.
MFBC Leipzig/Grimma
[T] Julia Lucia Bran, Jasmin Maudrich, Alexandra Kürth, Kim Käseberg, Annina Missikewitsch, Hannah Götze, Virginia Kunkel, [C] Charlotte Rüssel, Tiffany Küttner, Lisa Raunest, Pauline Könze, Sarah Hecht, Lucy Sandner, Luisa Heuschkel, Lisa Glaß, Lisabeth Klaus, Anne-Marie Mietz, Wiebke Richter, Elena Böttrich, [T] Justine Werner
Bilder:
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