Es war das erwartet enge Spiel auf Augenhöhe, das am vergangenen Samstag in der Brüderhalle knapp 250 Zuschauerinnen und Zuschauer ab und an ins Staunen versetzte. Der Erste gegen den Dritten, Leipzig gegen Weißenfels und am Ende sollte das Heimteam des MFBC mit einem 7:5 Erfolg knapp die Oberhand behalten und den Eventspieltag erfolgreich abrunden.
Über den gesamten Floorballtag herrschte eine tolle Stimmung in der Halle, die Damen des MFBC hatten bereits mit einem 11:0 Sieg über den Aufsteiger aus Bremen vorgelegt und die Herren wollten es ihnen gleichtun. Die anfängliche Euphorie wurde jedoch früh durch den Führungstreffer der Gäste unterbrochen. Die Frage war nun, wie die Mannschaft damit umgehen würde, hatte man doch in der Vergangenheit eher selten Siege gegen den UHC einfahren können.
Die dritte Linie des MFBC hatte die Antwort und das gleich im Doppelpack. Paul Kretzschmar dreht das Spiel in den ersten beiden Einsätzen der Linie quasi eigenhändig und brachte den MFBC erstmals in Führung. Nach einer offensiven Anfangsphase entwickelte sich dann ein etwas ruhigeres, aber zu keinem Zeitpunkt langweiliges Spiel mit Chancen auf beiden Seiten.
Am Ende war es aber doch wieder der MFBC der zuschlug. Einen harten Zweikampf an der Bande wusste man für sich zu entscheiden und den schnellen Konter verwandelte Erik Schuschwary eiskalt flach in die lange Ecke, dieser Treffer stellte auch gleichzeitig den ersten Pausenstand da.
Wer nun aber glaubte, dass man den Gast bereits geknackt hatte sah sich getäuscht. Durch kleinere Unstimmigkeiten und Fehler im Aufbau erlaubte man es dem UHC bereits zur Mitte des zweiten Drittels auszugleichen und gab über große Teile des Abschnittes die Spielkontrolle an Weißenfels ab. Besonders in dieser Phase konnte sich der starke Torhüter Pavel Lubentsov häufig auszeichnen und bewahrte seine Farben einige Male vor einem möglichen Rückstand. „Wer die Dinger vorne nicht macht, der bekommt sie hinten rein“, ein Zitat das das Ende des zweiten Drittels ziemlich treffend beschreibt. Während Weißenfels einige größere Chancen liegen ließ nutzte der MFBC einen weiteren Konter und ging durch Atte Väisänen wieder mit 4:3 in Führung, diese Führung sollte man nicht mehr hergeben und mit in die nächste Pause nehmen.
Im letzten Drittel sollte die Partie dann noch ein Mal richtig Fahrt aufnehmen, nach knapp fünf gespielten Minuten gab es erneut einen Zweikampf der robusteren Sorte in Bandennähe und erneut sollte der Leipziger Spieler diesen mit dem Ball verlassen und einen Konter einleiten, in diesem Fall war es Max Patzold, der den Ball zunächst eroberte, ihn weiter gab und durchstartete und dann am Ende selbst am langen Pfosten zum 5:3 vollstreckte. Der am Zweikampf beteiligte Weißenfelser beschwerte sich im Anschluss an den Treffer etwas zu laut und musste mit einer 10-Minuten Strafe auf der Strafbank platznehmen, das anschließende Powerplay konnte der MFBC nicht nutzen.
Zehn Minuten vor dem Ende gab es dann auch noch eine Strafe gegen den MFBC, im Powerplay traf der UHC zwar nicht, allerdings ganze drei Sekunden nachdem die Leipziger wieder komplett waren, nur noch 5:4.
In der Schlussphase war das Spiel dann häufiger von Hektik und Ballverlusten geprägt, technische Unsauberkeiten auf beiden Seiten waren keine Seltenheit. Einen dieser Ballverluste bestrafte der MFBC dann vier Minuten vor dem Ende, Radim Kühnel eroberte den Ball und ließ ihn clever für Mark-Oliver Bothe liegen, der den Ball im Weißenfelser Gehäuse unterbrachte. Nach einer Auszeit der Gäste spielten diese ohne Torhüter und mit 6 Feldspielern weiter, was sich nach 30 Sekunden schon mit dem erneuten Anschlusstreffer bezahlt machte. Eine Minute vor dem Ende fing Schuschwary einen Querpass der Gäste ab und brachte den Ball im Nachsetzen zur Entscheidung im Tor unter, was sowohl das Team, als auch die Zuschauer nun doch nervlich wieder etwas beruhigen sollte. Weitere Tore gab es dann nicht mehr und der MFBC fährt die nächsten drei Zähler ein.
MFBC Leipzig
Paul Kretzschmar, Jonas Damm, Svenson Hoppe, Matthias Böthgen, Marco Gühlke, Max Patzold, Radim Kühnel, Juho Venäläinen, Arian Trützschler, Felix Linke, Jannis Michaelis (T), Mark-Oliver Bothe (K), Tom Blochwitz, Hannes Heinrich, Luca Kunkel, Pavel Lubentsov (T), Moritz Götze, Iven Teßmann, Atte Väisänen, Erik Schuschwary
Ausblick
Die Hinrunde ist gespielt, mit 30 von 33 möglichen Punkten hat der MFBC eine extrem gute Hinserie gespielt und darf sich verdientermaßen mit dem Titel „Herbstmeister“ bezeichnen. Ein Titel der am Ende der Saison absolut keinen Wert hat, für einen Zwischenstand der eigenen Leistungsfähigkeit jedoch ein guter Maßstab ist.
Am kommenden Wochenende beginnt dann schon die Rückrunde mit einem Doppelspieltag, zunächst reist man am Samstag nach Schenefeld, bevor man am Sonntag direkt weiter nach Dresden fahren darf. Das letzte große Highlight vor dem Jahreswechsel wird dann das Pokalachtelfinale in Weißenfels, in der Hoffnung, dass das Endresultat sich nicht vom letzten Wochenende unterscheidet.
Bericht: Mark-Oliver Bothe
Bilder: André Mühle
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