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Nichts für schwache Nerven im Rabet, wenn die beiden Leipziger Bundesligisten im Floorball aufeinandertreffen. „Ich bin total fertig, aber dennoch glücklich“ konstatierte MFBC-Coach Marcus Rosenthal unmittelbar nach Abpfiff nach dem 10:9 Erfolg beim Gastgeber in Grün-Weiß. Wie so oft in dieser Saison erwachten die Herren des MFBC aus ihrer Tiefschlafphase erst spät im Spiel und drehten die Partie in den letzten Sekunden.
Mit schon drei Toren Vorsprung waren die Hausherren sieben Minuten vor Spielende auf der Siegerstraße, ehe MFBC-Kapitän Erik Schuschwary mit drei Toren und zwischenzeitlicher Verkürzung durch den SC DHfK die Gäste ins Spiel zurückbringen konnte. Zwei Minuten vor Ende der Partie Time-Out MFBC, Torhüter raus und das Umstellen auf den sechsten Feldspieler. Schon mehrfach und zuletzt gegen Schriesheim führte dies zum Erfolg, so auch Samstag durch Ondrej Vavro auf Vorlage von Paul Kretzschmar. Wieder roch es nach Overtime, doch die jungen völlig verunsicherten Spieler dem SC DHfK kassierten in letzter Spielminute den umjubelten Treffer zum Sieg für den MFBC durch Mark-Oliver Bothe.
Das es zur vermeintlichen Überraschung des Underdogs kam, lag vor allem an der disziplinierten und einfachen Spielweise der Männer um Spielertrainer Lucas Frommhold, die durchweg die Defensive des amtierenden Meisters mit schnellen Kontern und gefährlichen Offensivaktionen unter Druck setzen konnten. Folgerichtig gewann der SC DHfK die ersten beiden Spielabschnitte völlig verdient mit 3:2 und 4:3, der MFBC überzeugte hier nur durch seine effektiven Situationen in den Überzahlsituationen mit kaltschnäuzigen Torerfolgen.
Dem MFBC steckte die Corona-Infektion sprichwörtlich noch in den Knochen. Zwölf Spieler bzw. Betreuer hatten sich binnen kürzester Zeit infiziert, was zur Absage der Partie vor einer Woche gegen Bonn zur Folge hatte. Einige vor kurzem frei-geteste Spieler waren gesundheitlich noch nicht in der Lage auf das Parkett zu gehen, andere ihre Höchstleistung abzurufen. Nichtdestotrotz war der MFBC auf dem Papier der Favorit im Spiel gegen den Lokalrivalen und muss im Kampf um die Playoff-Teilnahme stabiler auftreten. Beide Mannschaften brauchten die drei Punkte für die Bundesliga-Tabelle, für den MFBC resultiert die Festigung von Platz 3.
Man of the Match war Kapitän Erik Schscuhwary. Mit überragenden 5 Scorerpunkten ging der Kapitän des MFBC voran und sorgte allein mit 3 Toren im letzten Drittel dafür, dass der MFBC das Spiel noch drehen konnte. Mit 31 Punkten in 11 Spielen führt er auch die interne Scorerliste des MFBC an.
Ausblick
Nach dem Stadtderby geht’s erstmal in eine einwöchige Pause. Dafür steht das Final4 in Berlin auf dem Plan, wofür man sich leider nicht qualifizieren konnte, als man im Viertelfinale der DJK Holzbüttgen unterlag. Dennoch werden die Farben des MFBC in Berlin zu sehen sein. Das Damenteam trifft im Halbfinale auf den ETV Hamburg. Das nächste Spiel der Herren findet dann in Holzbüttgen statt, wo man auf einen direkten Kontrahenten um die Playoff-Plätze trifft. Dort wird man wieder ein Top-Leistung benötigen, um sich ein wenig Luft im Playoff-Kampf uzt verschaffen.
Titelbild:
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