Ein Team mit zwei Gesichtern

Nach dem überraschendem Auswärtserfolg gegen die Dümptener Füchsinnen war am letzten Sonntag die Zeit des Classico. Die Erzrivalinnen hatten sich  in der Leipziger Brüderstraße mit 0:3 zu Gunsten des UHC getrennt. Das sollte diesmal besser laufen, auch eingedenk des Auswärtssieges gegen den Klassenprimus aus Mühlheim.

Im ersten Drittel konnte man dann auch eine souveräne Vorstellung der MFBC-Damen bewundern. Sie hatten das Spiel unter Kontrolle und konnten durch Hannah Götze in der zwölften Minute auf Vorlage von Elena Böttrich in Führung gehen. Im ersten Abschnitt des Spieles gab es Chancen für mindestens zwei, drei weitere Tore. Nicht geschossene Tore tauchen aber nicht auf der Habenseite auf. Diese fehlende Effektivität ist über die gesamte Saison festzustellen.

Mit dem Wunder war im zweiten Drittel Schluss, denn eine andere MFBC-Mannschaft stand auf dem Parkett. Es gelang wenig und es gab viele kleine Fehler, die sich zu etwas Großem auswuchsen. Vor dem Ausgleich in der 24. Minute wechselte der Center ohne Not und ohne es mit seinem Block zu tun, wodurch eine Lücke im Defensivverband entstand. Das nutzen die Cats zum Ausgleich. Nicht einmal zwei Minuten später kam ein weiteres Gegentor dazu. Das war ein weiterer Dämpfer für das MFBC-Spiel. Leider war ein in Mühlheim vor einer Woche festzustellendes „immer weiter so“ diesmal nicht die erhoffte Reaktion. Es wurde zu passiv agiert, der Flügel und der Top bewegte sich behäbig und meist nur auf Kommando, so dass ein gewünschtes Steuern des Weißenfelser Angriffs in eine bestimmte Richtung kaum gelang.

Die gesamte restliche Spielzeit gelang es nicht, wieder in das Spiel hinein zu kommen. Probleme im Stick-Handling, die fehlende Passsicherheit machen es auch nicht leicht, dass Spiel wieder in eine andere Richtung zu drehen. Auch eine Umstellung auf zwei Blöcke brachte keine entscheidende Wendung. Entschieden wurde das Spiel durch einen weiteren Treffer in der 53. Minute. Weißenfels erhöhte auf 4:1 und damit war das Spiel entschieden.

Selbst die Herausnahme von Torfrau Julia Bran für eine sechste Feldspielerin brachte keinen weiteren Treffer. Bran war im wieder ein großer Rückhalt, aber Tore schießen kann sie allerdings nicht. Die Rückkehr von Bran ins MFBC-Gehäuse war sicherlich eine gute Entscheidung des Trainerstabes um Erik Schuschwary. Aber immer noch kämpfen neben dem MFBC die Red Devils Wernigerode und der SSV Dragons Bonn um den vierte Playoff-Platz.

Durch die Niederlage in Weißenfels hat sich die Ausgangsposition der Wikingerinnen nicht gerade verbessert. Die Dragons scheinen gegenwärtig die beste Performance zu haben. Es müssen nun schon mehrere Dinge zusammenkommen, um den begehrten Playoff-Platz noch zu erspielen. Die mäßige Tordifferenz im Vergleich zu Bonn dürfte sich auch  negativ zu Buche schlagen. Am kommenden Wochenende reisen die MFBC-Damen zu den Sternen nach München. Diese haben überraschend am letzten Spieltag in Wernigerode knapp gewonnen. Es dürfte demzufolge ein interessantes Spiel werden. Man darf hoffen, dass der MFBC hier wieder sein schönes  Gesicht zeigt.