Es war wohl eine dieser Partien, die niemand gerne in den frühen Runden des Floorball Deutschland Pokals sieht, Tabellenführer gegen Tabellendritten, MFBC gegen Weißenfels. Was im ersten Moment nach Final4 klingt war in diesem Falle bereits die Achtelfinalpartie des diesjährigen Pokalwettbewerbs und damit auch klar, dass eine der beiden Mannschaften seine Reisepläne nach Berlin vorzeitig begraben müsste.
Nach einem langen Kampf und einer wilden Schlussphase musste am Ende sogar die Verlängerung herhalten um den Sieger zu ermitteln, am Ende gingen die Weißenfelser mit einem 7:6 Erfolg als strahlender Sieger vom Platz, während es beim MFBC die erste große Enttäuschung der Saison gibt.
Vor gut gefüllter Halle waren es zunächst die Gastgeber, die den besseren Start erwischten und schnell mit 2:0 in Führung gehen konnten. Zu Beginn der Partie machte der MFBC einen eher müden und behäbigen Eindruck, viele leichte Fehler führten zu Gegentoren und weiteren gefährlichen Chancen des UHC.
Doch das auch Weißenfels einen gewissen Druck verspürte zeigte sich kurze Zeit später, ein fahrlässiger Ballverlust in der eigenen Hälfte wusste der MFBC durch Trützschler zum Anschlusstor zu nutzen. Damit nicht genug glich Bothe mit einem abgefälschten Schuss aus der Distanz noch vor der ersten Pause aus. Dann wurde es das erste Mal etwas hektisch, als der MFBC knapp 30 Sekunden vor der Pause gleich zwei Zeitstrafen gleichzeitig erhielt und das zweite Drittel mit einer 3:5 Unterzahl beginnen musste. Aufopferungsvolles Blocken der Abschlüsse und ein bisschen Glück sorgten aber dafür, dass man diese heikle Situation schadlos überstehen sollte.
Während es über den Verlauf des zweiten Drittels Chancen auf beiden Seiten gab waren es abermals die Gastgeber, die den Ball im Tor der Leipziger unterbrachten und damit mit einer 3:2 Führung in das letzte Drittel gingen.
Hier wurde es nun torreich, den Ausgleich durch Bothe beantwortete der UHC postwendend mit dem 4:3. Nur einige Minuten später egalisierte Juho Venäläinen mit einem beherzten Abpraller auch diesen Führungstreffer wieder.
Als man den Eindruck gewinnen konnte, dass der MFBC nun vielleicht doch das Heft des Handels in die Hand nehmen könnte schlug der UHC jedoch erneut zu und ging durch einen Doppelschlag wieder mit 6:4 in Führung. Dieser Rückstand zwang den MFBC dazu den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler zu ersetzen, ein Risiko, das sich auszahlen sollte.
Zwei Distanzschüsse von Erik Schuschwary fanden eine Lücke in der Weißenfelser Deckung und schickten das Spiel tatsächlich noch in die Verlängerung.
Der erneute Ausgleich beflügelte das Spiel des MFBC und man kam in der Verlängerung zu einigen aussichtsreichen Chancen, war aber nicht in der Lage eine dieser Möglichkeiten zu verwerten.
So kam es, wie es kommen musste, ein Distanzschuss des UHC fiel von hinter der Mittellinie ins Gehäuse des starken Pavel Lubentsov und die Pokalsaison für den MFBC war vorbei.
Schaute man kurz nach dem Gegentreffer auf die Bank der Leipziger sah man viele leere Blicke und große Enttäuschung, hatte man das klare Ziel sich für das Final4 in Berlin zu qualifizieren zum zweiten Mal in Folge verfehlt.
MFBC Leipzig
Paul Kretzschmar, Jonas Damm, Svenson Hoppe, Perry Saß, Matthias Böthgen, Marco Gühlke, Max Patzold, Radim Kühnel, Juho Venäläinen, Arian Trützschler, Felix Linke, Jannis Michaelis (T), Mark-Oliver Bothe (K), Tom Blochwitz, Luca Kunkel, Pavel Lubentsov (T), Moritz Götze, Iven Teßmann, Atte Väisänen, Erik Schuschwary
Ausblick
Auch wenn die Enttäuschung vielleicht noch ein paar Tage andauern wird muss und wird man den Blick schnell wieder nach vorne richten. Nach einer sehr starken Hinrunde steht man auch zu Beginn des neuen Jahres weiterhin an der Spitze der Tabelle, die es auch 2023 zu verteidigen gilt. Am 08.01.2023 steht das nächste Bundesligaspiel auf dem Programm, zu Gast ist dort der TV Schriesheim. Bis dahin gibt es eine kleine, aber verdiente Pause, um die Batterien wieder vollständig aufzuladen und in der Liga weiterhin erfolgreich zu spielen.
Bericht: Mark-Oliver Bothe
Bilder: André Mühle