Das Wochenende des fünften und sechsten Spieltages der Floorballbundesliga bescherte dem MFBC gleich zwei Derbys an einem Wochenende. Zunächst gastierte man am Freitag bei den Floor Fighters Chemnitz, bevor man dann am Sonntag den UHC Weißenfels empfing.
Das angepeilte 6-Punkte Wochenende wurde es am Ende nicht, stattdessen ging man mit einem Sieg und einer Niederlage aus dem Spieltag hervor.
Freitagabend in Chemnitz, diese Konstellation hatte es bereits in der letzten Spielzeit gegeben und war für den MFBC in einem glücklichen 4:2 Sieg geendet. Dieses Mal sah es kurzzeitig so aus, als könnte man auf ähnliche Art und Weise wieder die Punkte entführen, doch in letzter Minute wurde dem MFBC der Sieg wieder aus der Hand gerissen.
Von Beginn an tat man sich spielerisch sehr schwer und das spielerische Übergewicht lag klar bei den Gastgebern. Die frühe Führung konnte Samuli Kolho zwar noch ausgleichen, doch schlugen die Fighters vor dem Ende des ersten Drittels noch zwei Mal zu und gingen mit einer verdienten 3:1 Führung in die erste Pause.
Das zweite Drittel lief dann lange so, wie es sich der MFBC vorgestellt hatte. Durch zwei Treffer in Überzahl (Kühnel und Väisänen) glich man den Spielstand aus und hatte sogar Chancen erstmalig in Führung zu gehen. Diese wurden allerdings liegen gelassen und so kam es, wie es kommen musste: Chemnitz nutzte zwei Unachtsamkeiten und zog erneut auf zwei Tore davon.
Im letzten Drittel stellt man dann auf zwei Reihen um, um das Tempo etwas zu erhöhen und das Momentum auf seine Seite zu ziehen. Ein Plan, der aufgehen sollte. Kolho, Hoppe (im Powerplay) und Iven Teßmann schafften es binnen fünf Minuten das Spiel komplett zu drehen und sorgten für die erste Leipziger Führung zur Primetime.
Chemnitz stand nun mit dem Rücken zur Wand und musste seinerseits liefern, was man auch tat. Drei Tore innerhalb von 90 Sekunden entschieden das Spiel zugunsten der Gastgeber. Mangelhaftes Defensivverhalten in sehr wichtigen Situationen über den gesamten Spielverlauf waren am Ende wohl der ausschlaggebende Punkt für die, am Ende verdiente, Niederlage.
Genau dieses Defensivverhalten drehte sich dann am Sonntag um 360 Grad. Gegen den Rekordmeister aus Weißenfels stand man über 40 Minuten wie der berühmte Fels in der Brandung. Viele geblockte Schüsse und einige wahnwitzige Paraden von Jannis Michaelis sorgten für eine absolute Seltenheit, nämlich dafür, dass dem UHC in den ersten 40 Minuten kein einziger Treffer gelingen sollte. Auf der anderen Seite trafen Teßmann und Hoppe jeweils doppelt, sowie Bothe per Penalty und brachten den MFBC mit 5:0 in Führung. Die Zuschauer in der Sporthalle am Rabet konnten ihren Augen kaum glauben. Umso schwieriger ist dann wohl zu erklären, was im letzten Drittel passierte.. Die Spielkontrolle wurde komplett an den UHC abgegeben, man verteidigte im Prinzip 20 Minuten durchgängig und es gelang dem amtierenden Meister doch tatsächlich das Spiel mit einem 5:5 in die Verlängerung zu bugsieren. Diese ist schnell erzählt, Kühnel nimmt nach kurzer Zeit Maß von der Mittellinie, der Ball schlägt flach im Kasten ein, der MFBC ist Derbysieger.
Ausblick
Nach sechs Spielen steht man nun mit 12 Punkten auf dem zweiten Platz der Tabelle, zwischen Platz 2 und Platz 9 liegen allerdings nur schmale 3 Pünktchen. Am kommenden Wochenende geht es dann zum nördlichsten Auswärtsspiel der Saison nach Hamburg. Auch diese sind gut in die Saison gestartet und wollen ihre gute Position festigen. Der MFBC hingegen hat nach dem Auftritt in der Hansestadt letzte Saison wohl noch eine offene Rechnung zu begleichen und ist auf Wiedergutmachung aus.
Highlights
Nächstes Wochenende
Bericht: Mark-Oliver Bothe
Bilder: André Mühle
